Ein Problembaum ist ein maßgeschneidertes Framework, um die Ursachen von Problemen in einem Case zu analysieren
In Case-Interviews werden Dir Case-Probleme gestellt, die Du vor Ort lösen sollst. Verwende eine grafische Problembaum-Methode (oder einen Logikbaum), um ein komplexes Problem in seine Bestandteile zu zerlegen. Konzentriere Dich auf die dringendsten Probleme, indem Du einen hypothesengesteuerten Ansatz verwendest. Mit diesem Ansatz kannst Du bei Vorstellungsgesprächen deutlich schneller vorgehen, was bei Beratern sehr gefragt ist.
Beginne mit einem problembasierten Baum, um das Problem zu erkennen und ende mit einem lösungsbasierten Baum, um es zu beheben
Es gibt zwei Arten von Problembäumen bei Case-Interviews:
- Ein problembasierter Baum kann verwendet werden, um die Ursache des Problems zu ermitteln und zu verstehen, warum das Problem besteht.
- Ein lösungsbasierter Baum kann verwendet werden, um die Empfehlung zu ermitteln und zu verstehen, wie man das Problem lösen kann.
Vergewissere Dich, dass Deine Probleme MECE sind, sonst wäre es extrem schwierig, jeden Zweig einzeln anzugehen. Wende den hypothesengesteuerten Ansatz an, um die Probleme, die am wichtigsten sind, zuerst anzugehen (siehe Pareto-Prinzip).
Der begehrteste Ansatz in der Beratung ist „answer-first“ oder „results-first“. Dieser Ansatz ist eng mit dem Pyramidenprinzip verbunden, das besagt, dass Du Deine Empfehlung mit der eigentlichen Lösung oder Schlussfolgerung beginnen solltest, bevor Du sie begründest.
Ein Problembaum ist die Grundlage für alle Beratungsprojekte
Wenn ein neues Projekt beginnt, entwirfst Du als Team sofort einen Problembaum. Sobald ihr Euch über alle zugrundeliegenden Teilprobleme einig seid, gehst Du dazu über, Dir einen Überblick zu verschaffen und Dich auf die wichtigsten Fragen zu konzentrieren. Diese sollten auf Deiner Hypothesen basieren (answer-first style). Da alle Zweige des Problembaums MECE sind, ist es für den Projektmanager relativ einfach, die überwältigende Arbeitslast auf einzelne Teammitglieder aufzuteilen. Jeder Zweig führt zu einem separaten Arbeitsablauf, der unabhängig voneinander ausgeführt werden kann. So gibt es keine unnötigen Schnittstellen zwischen allen Teammitgliedern, die zu Ineffizienzen führen würden. Das ist der Grund, warum ein kleines Team von Beratern so viel in kurzer Zeit erledigen kann. Sobald die Ursache eines Problems entdeckt ist, führt das Case-Team die gleiche Übung mit einem lösungsbasierten Baum durch, um herauszufinden, was getan werden kann und das Problem zu beheben.
Beispiel für einen Problembaum für einen angehenden Management-Consultant
Stell Dir vor, Du analysierst Dein Vorstellungsgesprächsszenario, bei dem es darum geht, „in Beratungsgesprächen erfolgreich zu sein“. Zuerst musst Du mögliche Probleme finden und dann den Interviewprozess in seine Bestandteile zerlegen, wie unten dargestellt.
Nehmen wir an, Du hast die oben genannten Hypothesen getestet und festgestellt, dass die Hauptprobleme in der Geschwindigkeit und Genauigkeit der Berechnungen während der Vorstellungsgespräche liegen. Das Ziel sollte nun sein, einen lösungsorientierten Problembaum zu entwickeln, um mögliche Lösungen zu finden.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen
- Ein Problembaum ist das wichtigste Instrument, um Deinen Case zu strukturieren und Hypothesen zu bilden.
- Achte darauf, zwei Arten von Problembäumen zu unterscheiden (problem- oder lösungsorientiert).
- Verwende Hypothesen bei der Analyse Deines Problembaums, um schnell zur Ursache zu gelangen.
- Die Bäume müssen MECE sein, um ineffiziente Abhängigkeiten zwischen den Zweigen zu vermeiden.